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Pressemeldung
4. März 2019
MW Eurologistik steuert Subunternehmer per Telematiksoftware
MW Eurologistik verchartert seine LKW an Kunden im gesamten Bundesgebiet. Zu sehen bekommt das Unternehmen die Fahrzeuge jedoch so gut wie nie – und doch läuft der Betrieb dank digitalisierter Prozesse übersichtlich ab. Das Auslesen der Daten per Fernabfrage und ein permanentes Monitoring gehören für Geschäftsführer Mario Westergerling zum Alltag. Somit profitiert er von der Digitalisierung. Seine Kunden hingegen zeigen bisher nur wenig Interesse an den Daten.
Ein Blick auf den Bildschirm reicht und Mario Westergerling weiß genau, wo sich seine LKW befinden. Die 20 zum größten Teil grün blinkenden Punkte auf der Deutschlandkarte des Computers geben darüber Auskunft. Außer auf dem Bildschirm bekommt der Geschäftsführer von MW Eurologistik seine Fahrzeuge und Fahrer kaum zu sehen. Sie sind als Subunternehmer an feste Kunden verchartert.
MW Eurologistik arbeitet national. Die Fahrzeuge laden Industriegüter, Lebensmittel und Stückgut. Zu Westergerlings Kunden gehört unter anderem Kraftverkehr Nagel. „Wir betreuen vier Stationen in Hamburg, in Magdeburg, in Dresden und Kabelsketal.“ Die Kunden befrachten und disponieren die Fahrzeuge von Montag bis Freitag und senden den Fahrern die Aufträge. Am Ende der Woche macht Westergerling die Wochenabrechnung für jeden Kunden. Dann wertet er die Tourenpläne aus und stellt pro Kunde die Rechnung. „Mein administrativer Aufwand ist gering“, sagt der Geschäftsführer. „Mein Arbeitsschwerpunkt liegt vielmehr darin, dafür zu sorgen, dass Fahrer und Fuhrparkt verfügbar sind.“
Westergerling ist bereits seit 20 Jahren in der Logistikbranche aktiv. Bis vor gut zweieinhalb Jahren war er als Berater und Interimsmanager tätig. Im Oktober 2016 hat der 54-Jährige beschlossen, selbst als Transportlogistik-Unternehmer aktiv zu werden und sein weltweit erworbenes Wissen in die eigene Transportfirma zu investieren.
„Ein Unternehmen braucht eine bestimmte Anzahl an Fahrzeugen, um profitabel zu arbeiten. Ich habe mir aber eine Obergrenze gesetzt, weil ich nicht über den Punkt kommen wollte, an dem ich das operative Geschäft nicht mehr alleine managen kann.“ Am Anfang setzte der gelernte Speditionskaufmann auf Mietfahrzeuge, um flexibel zu bleiben. Ende 2016 fing er mit zwei LKW des Vermieters R-Trucks an. „Ich wollte stufenweise erweitern – je nach Auslastung und Anzahl an Kunden und Fahrern“, sagt Westergerling. Im Sommer 2017 besaß er bereits fünf R-Trucks. Momentan hat er sechs gemietete LKW in der Flotte. Bereits wenige Monate nach Geschäftsbeginn begann Westergerling zudem damit, einen eigenen Fuhrpark aufzubauen, indem sich heute 14 Fahrzeuge befinden. „Über einen überschaubaren Zeitraum bin ich so sehr flexibel. Ich kann mich also immer gut an die Fahrer- und Kundenentwicklung anpassen.“ Die Leasing-Fahrzeuge besitzt er drei Jahre. Die gemieteten LKW kann er im Zweifelsfall nach zwölf Monaten zurückgeben.
Fahrer aus der Ferne managen
Das Hauptproblem für Westergerling war von Anfang an das Auslesen der Massenspeicherdaten des digitalen Tachografen und der Fahrerkarte. „Dadurch, dass die Fahrzeuge bei mir personenbezogen fahren und in der gesamten Bundesrepublik unterwegs sind, sehe ich 80 Prozent meiner Mitarbeiter und Fahrzeuge nicht.“ Zudem lässt es sein Büro in einem Wohngebiet am Rande von Berlin nicht zu, dass die Daten vor Ort ausgelesen werden. „Ich wollte auch niemandem zumuten, alle 28 Tage irgendwo hinfahren zu müssen, um die Daten auszulesen“, betont der Chef. Deswegen war eine der Voraussetzung für die Ausstattung der Mietfahrzeuge, dass diese eine Telematikeinheit zum Auslesen der Daten per Remote Download besaßen. „Dazu kam, dass ich alle relevanten Angaben von den LKW nachvollziehen wollte – etwa ob die Zündung an ist, wie schnell sie fahren, wo sie sind, wann die Fahrer in die Pause gehen und wie viel Restlenkzeit noch zur Verfügung steht.“
Mangelndes Interesse
Westergerling wollte den umfassenden Überblick aus der Ferne. Der Vermieter R-Trucks konnte mit dem Telematiksystem R-Tacho weiterhelfen. Dabei war das System so überzeugend, dass Westergerling es auch in seine eigenen Leasing-Fahrzeuge einbauen ließ. „So sehe ich alle meine Fahrzeuge auf einen Blick und muss nicht noch auf ein zweites Telematiksystem zurückgreifen“, sagt der Logistikunternehmer. Theoretisch könnte er auch seinen Kunden Gastzugänge einrichten, damit diese die Fahrzeuge sehen könnten, die er selbst als Subunternehmer im Einsatz hat. Das sei eindeutig ein Mehrwert, meint Westergerling. Danach gefragt habe ihn aber noch niemand.
Dabei hilft die Digitalisierung der Fahrzeuge auch dem Vermieter. „Das Telematiksystem liefert uns wichtige Informationen vom LKW wie die aktuelle Laufleistung und den aktuellen Standort“, erklärt Thomas Pfisterer Director Sales & Operatios von R-Trucks. „Allein für diese Details hat es sich gelohnt das Telematiksystem Tachofresheinzubauen“, erläutert Pfisterer.
Die Prozesse rund um das Fahrermanagement sind weitestgehend automatisiert. Um die Tacho- und Fahrerdaten aus der Ferne abzurufen, braucht Westergerling nur die eingesteckte Unternehmerkarte in seinem Büro. Die Fahrerkarte befindet sich im Fahrzeug. Westergerling schaut nur alle 28 Tage, ob die Daten per Remote Download automatisch heruntergeladen wurden. Eine Statusanzeige im System zeigt ihm, ob der Download erfolgreich war und wann der nächste ansteht.
Restlenk-, Arbeits- und Ruhezeiten abzurufen ist für Westergerling ebenfalls ein wichtiges Feature der Telematiksoftware. „Ich kann den Kunden damit einen gewissen Mehrwert bieten und sie über den momentanen Standort sowie die zu erwartende Ankunftszeit informieren.“ Auch über die Einsetzbarkeit seiner Fahrer hat Westergerling so einen guten Überblick. „Wenn er gerade Pause hat und sich ausruht, brauche ich nicht erst anzurufen und wecke ihn möglicherweise auf“, erklärt der Chef.
In Berlin blinken die Punkte weiter fleißig auf dem Bildschirm. Auch heute ist wieder alles im grünen Bereich. (rok)
Quelle: DVZ-Deutsche Verkehrs-Zeitung